Igor Levit

Ein bisschen groß wirkt der Anzug, den Igor Levit da trägt. Mit schwarzer Fliege und schüchternem Grinsen tritt er auf die Bühne, verbeugt sich kurz und stürzt sich hinein in die Suite “1922” von Paul Hindemith. Ein ziemlich schroffes Stück. Unter den blitzschnellen Händen dieses Pianisten aber verwandelt es sich in eine atemberaubende Geschichte, deren Sog man sich kaum entziehen kann. Am Ende ist Levit schweißgebadet, das Publikum begeistert. Es ist der Artur-Rubinstein-Wettbewerb 2005, bei dem Levit mit 18 Jahren die Silbermedaille abräumt.

Dieser junge Pianist, geboren 1987 in Nizhni Nowgorod, mit acht Jahren umgezogen nach Deutschland, ausgebildet an der Musikhochschule Hannover, gilt heute als einer der “bedeutendsten Künstler seiner Generation” (New York Times). Pianistische Meisterschaft vereint er mit unermüdlichem politischem Engagement.

Was sein Repertoire betrifft, packe ihn zuweilen der Größenwahn, sagt er. So auch bei den Transkriptionen großer Symphonien von Beethoven und Mahler, die Levit so vielschichtig interpretiert wie kaum ein anderer. „Das Orchester auf dem Klavier zu spielen, ist noch niemandem gegeben“, schrieb Franz Liszt, „dennoch muss man immer nach dem Ideal streben.“ Wie hervorragend Levit das umsetzt, werden wir bei seinem Konzert im Konzerthaus Dortmund erleben dürfen, wenn er nicht nur Liszts Transkription von Beethovens „Eroica“, sondern auch eine Klavierversion des berühmten Adagios aus der 10. Symphonie von Gustav Mahler spielt. Die beiden Werke rahmen Hindemiths Suite „1922“ ein, mit der Levit – siehe oben –schon bei seinem großen Wettbewerbserfolg als 18-jähriger begeisterte.

Marie König

Konzertimpressionen

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30
Di
Dienstag, 30. April 2024 | 20:00 Uhr
Dortmund  Konzerthaus

€ 85 | 75 | 65 | 35 | 25

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