Jean Rondeau
Jean Rondeau reißt das Cembalo aus der Nische der Alten Musik und lässt es cool, modern und hip klingen. Sein Stil zeichnet sich durch expressive Freiheit und eine ungeahnte Leichtigkeit aus, mit der er Musik aus allen Epochen zu einem homogenen Ganzen verbindet. Zusammen mit Justin Taylor präsentiert er auf Zollverein das Cembalo als emotional ausdrucksstarkes Instrument, das ganz sicher ins Jahr 2026 gehört. Am Samstag glänzt er mit barocken Werken von Louis Couperin, Jean-Philippe Rameau, François Couperin und Pancrace Royer, am Sonntag nimmt er uns und sein Cembalo mit in die Moderne.
Rondeau, geboren 1991 in Paris, gilt als einer der charismatischsten Cembalisten unserer Zeit. Sein Sieg beim Internationalen Cembalo-Wettbewerb in Brügge 2012 machte ihn mit 21 Jahren zum Shooting Star der Szene. Seither füllt er die großen Säle von der Berliner Philharmonie bis zur Carnegie Hall und überrascht mit Projekten, die Grenzen sprengen: von barocken Marathons über Improvisationsprogramme wie Sisyphus bis zu UNDR, einer explosiven Neukomposition inspiriert von Bachs Goldberg-Variationen. „Das Cembalo ist für mich kein Museum, sondern ein Labor für Klangideen“, sagt Rondeau – und genau das wird auf Zollverein erlebbar.
Das Programm am Samstag ist eine Hommage an die französische Cembalo-Tradition: Louis Couperin eröffnet mit der Suite en Ré, deren Prélude, Allemande, Courante, Sarabande, Canaries und die „Chaconne la Complaignante“ die ganze Raffinesse des Grand Siècle entfalten. Jean-Philippe Rameau folgt mit einer Suite aus den Nouvelles Suites de Pièces de Clavecin, darunter die berühmte Gavotte mit ihren Variationen. François Couperin steuert Préludes und Charakterstücke aus L’Art de toucher le clavecin bei, darunter die majestätische Chaconne „La Favorite“. Den krönenden Abschluss bildet Pancrace Royers „La Marche des Scythes“ – ein Stück von fast orchestraler Wucht, das die Virtuosität des Cembalos in voller Pracht zeigt.
Louis Couperin
Suite en Ré
Prélude, G. 1
Allemande, G. 35
Courante, G. 42
Sarabande, G. 51
Canaries, G. 52
Chaconne la Complaignante, G. 57
Jean-Philippe Rameau
Prélude
Suite en La (Nouvelles Suites de Pièces de Clavecin)
François Couperin
„L’Art de toucher le clavecin“: Premier Prélude en Do Majeur
„La Ténébreuse“ (Allemande)
„La Favorite“ (Chaconne à deux tems – Rondeau)
Pancrace Royer
La Marche des Scythes
Hbf Essen oder aus Richtung Gelsenkirchen > SB 107 (Kulturlinie) > Haltestelle Zollverein-Süd > ca. 15 Min. Fußweg über Fritz-Schupp-Allee bis Arendahls Wiese > von dort der Beschilderung folgen
Sonderbusse:
Zur „ExtraSchicht – Die Nacht der Industriekultur“ verkehren Sonderbusse.
Kostenlos vor Areal C (Kokerei Zollverein) auf Parkplatz C, von dort ca. 600 m zu Fuß.
Alternativ: Parkdeck Zollverein auf der Kokerei, Im Welterbe 11 (von dort ca. 150 m). Das Parkdeck ist kostenpflichtig (1,80 €/Stunde, Tagesticket 7,50 €). Es ist keine Barzahlung möglich, aktuell kann nur mit EC-Karte gezahlt werden. Hier befinden sich vier Ladeplätze (22 kW Schnell-Lader) für E-Autos.
Die Spielstätte ist barrierefrei. Für unsere Konzertgäste mit einer Gehbehinderung ist die Vorfahrt zum Salzlager über Tor 3, Heinrich-Imig-Str. 11 möglich. Zum Parken wenden Sie sich bitte an unsere Mitarbeiter vor Ort.