Chris Jarrett ist ein musikalischer Grenzgänger mit amerikanischen Wurzeln und europäischem Lebensweg. Er wurde 1956 in Allentown, Pennsylvania geboren und wuchs in den Appalachen auf. Früh entflammte seine Leidenschaft für das Komponieren, doch erst ein glücklicher Zufall brachte ihn mit dem Pianisten Vincenz Ruzicka zusammen, der ihn entscheidend prägte.
Nach Studien in Indiana und Oberlin, die er aus künstlerischer Unzufriedenheit abbrach, führte ihn eine Reise per Anhalter durch die USA und Europa schließlich nach Norddeutschland. Dort begann seine Laufbahn als Komponist und Hochschullehrer. Mit dem Ballett Für Anne Frank gelang ihm 1985 der Durchbruch. Es folgten LPs wie Tanz auf dem Vulkan, Filmmusiken, ein symphonisches Ballett und internationale Tourneen – von Berlin bis Belgrad, von der Sowjetunion bis Jugoslawien.
In den 1990er Jahren zog Jarrett ins Rheinland und widmete sich größeren Werken wie der Oper John Donne und dem Oratorium Erlösungen 3?. Seine musikalische Neugier führte ihn nach Nordafrika, in die Ukraine und zu interkulturellen Kooperationen.
Ab 2001 gründete er das Chris Jarrett Trio, komponierte Theatermusik und trat in renommierten Konzertsälen auf. Mit dem Ensemble Four Free präsentierte er 2005 das humorvolle Stück Viertelfinale zur Fußball-WM. Es folgten zahlreiche Projekte: Duos, Musiktheater, Unterrichtsformate und Tourneen rund um den Globus.
Seit 2010 lebt Jarrett wieder in Deutschland, unterrichtet Musikgeschichte an der Universität Mainz und tritt regelmäßig mit seiner Frau, der Pianistin Martina Cukrov Jarrett, auf. Zu seinen jüngeren Werken zählen die Hölderlin-Lieder, die Orgel-CD New Journeys und das monumentale Liedprojekt 16 English Songs.
2024 tourte er durch die USA und veröffentlichte die CD Chris Jarrett: Sechs Hölderlin Lieder / English Songs bei DaVinci Classics in Japan – ein weiterer Meilenstein in einer Karriere, die sich konsequent zwischen den Welten bewegt.