Alexandre Kantorow
Ein Abend mit Hélène Grimaud ist immer mehr als ein Konzert. Es ist eine Begegnung mit einer Künstlerin, die Grenzen überschreitet, die nicht einfach spielt, sondern neu erschafft. Grimaud ist eine Suchende – als Synästhetikerin hört sie Farben, spürt Klänge und gestaltet Musik als lebendigen Kosmos.
Geboren 1969 in Aix-en-Provence, wurde sie früh von Daniel Barenboim gefördert und entwickelte sich zu einer der faszinierendsten Persönlichkeiten der internationalen Musikszene. Neben ihrer pianistischen Karriere engagiert sie sich leidenschaftlich für den Naturschutz und gründete das „Wolf Conservation Center“ in den USA. Diese Verbindung von Natur und Kunst prägt ihre Haltung: Musik ist für sie kein Dekor, sondern ein existenzieller Dialog.
An diesem Abend schlägt Grimaud einen großen Bogen durch die Musikgeschichte. Sie beginnt mit Beethovens Sonate Nr. 30 in E-Dur, Op. 109 – einem Werk aus der späten Schaffensphase des Komponisten, in dem lyrische Innigkeit und formale Kühnheit verschmelzen. Darauf folgen die drei Intermezzi, Op. 117 von Johannes Brahms, die der Komponist selbst als „Wiegenlieder meiner Schmerzen“ bezeichnete: intime Miniaturen voller Wärme und Melancholie.
Nach der Pause erklingen die sieben Fantasien, Op. 116, ebenfalls von Brahms – Stücke, die zwischen stürmischer Leidenschaft und kontemplativer Ruhe changieren und die emotionale Vielschichtigkeit des Komponisten offenbaren. Den Abschluss bildet Johann Sebastian Bachs monumentale Chaconne aus der Partita für Violine Nr. 2 in d-Moll, BWV 1004, in der Bearbeitung von Ferruccio Busoni. In dieser Klavierfassung wird die Chaconne zu einem orchestralen Kosmos, der den Abend in überwältigender Größe beschließt.
Ludwig van Beethoven
Sonate Nr. 30 in E-Dur, Op. 109
Johannes Brahms
3 Intermezzi, Op. 117
Fantasien, Op. 116
Johann Sebastian Bach
Chaconne, aus Partita für Violine Nr. 2 in d-Moll, BWV 1004 (Arr. Ferruccio Busoni)
Vom Hbf Wuppertal erreichen Sie die Stadthalle Wuppertal in ca. 9 Min. zu Fuß. Vor dem Bahnhof (oberer Ausgang) wenden Sie sich nach links und gehen die Bahnhofstraße hinauf.
Informationen zur Anfahrt erhalten Sie unter www.stadthalle.de/de/service/anreise/
Die Historische Stadthalle ist über eine Rampe links vom Haupteingang sowie vom Parkhaus „Hotel/Stadthalle“ über einen Aufzug zugänglich. Garderoben und WC-Anlagen befinden sich ebenfalls auf Ebene des Konzertsaals. Das Hauspersonal hilft Ihnen gerne, Ihren Platz im Saal zu finden, und steht Ihnen bei Fragen und Anliegen jederzeit vor Ort zur Verfügung.