
Interludes – Teilprojekt 1
Im ersten Modul des Projekts Interludes arbeiteten Viertklässler*innen der Grundschule Sandstraße und Fünftklässler des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums in klassenübergreifenden Gruppen zusammen.
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Mit einem Projekt zu John Cage wurde die Stadtteilarbeit in Duisburg-Marxloh fortgesetzt. Während des gesamten Schuljahrs beschäftigten sich Grundschüler*innen, Förderschüler*innen und Gymnasiast*innen mit der Musik und den Ideen des amerikanischen Komponisten.
„Ich kann nicht verstehen, warum die Menschen sich vor neuen Ideen fürchten. Ich fürchte die alten.“ Mit seinen zukunftsweisenden Ideen eröffnete John Cage der Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts neue Wege. So hat der 1912 geborene Komponist das präparierte Klavier erfunden, die Grenzen der Musik radikal erweitert und das Verhältnis von Klang und Stille neu bestimmt.
Im Cage-Jahr 2012 widmete das Klavier-Festival Ruhr dem einflussreichen amerikanischen Komponisten nicht nur mehrere Konzerte, sondern auch ein großangelegtes Discovery-Projekt. Unter dem Titel Interludes – ZwischenSpiele setzten sich rund 100 Kinder und Jugendliche aus vier verschiedenen Duisburger Schulen mit John Cage auseinander.
In zahlreichen Tanz- und Musikworkshops erkundeten sie die faszinierende Musik und Gedankenwelt des radikalen Grenzüberschreiters, entwickelten Choreographien zu ausgewählten Stücken aus Cages Klaviersammlung Sonatas and Interludes und erfanden eigene Musikstücke. Gearbeitet wurde dabei in unterschiedlichen Konstellationen.
Im ersten Projektmodul trafen eine 4. Klasse der Grundschule Sandstraße und eine 5. Klasse des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums aufeinander, um miteinander zu tanzen und zu musizieren. Im zweiten Projektmodul begegneten sich Kinder mit und ohne Behinderung und erprobten in gemeinsamen Workshops unterschiedliche Formen der Zusammenarbeit.
Die beeindruckenden Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierten die Kinder und Jugendlichen der Öffentlichkeit während des Klavier-Festivals Ruhr 2012 in drei Veranstaltungen. Im Rahmen der Aufführung im Mai 2012 wurde das Projekt als Preisträger im bundesweiten Innovationswettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“ ausgezeichnet.
Das Ruhrgebiet zählt zu den kulturell vielfältigsten Regionen Europas. Menschen aus über 170 Nationen leben hier zusammen. An den Schulen in Duisburg-Marxloh ist diese Vielfalt unmittelbar erlebbar. So haben 70 bis 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die die Grundschule Sandstraße, die Grundschule Henriettenstraße oder das Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium besuchen, einen Migrationshintergrund. Vielfalt kennzeichnet auch die Schülerschaft der Buchholzer Waldschule, einer Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen geistigen Behinderungen (davon 30% anerkannt schwerst- oder schwermehrfachbehindert) lernen und arbeiten hier zusammen.
Unterstützt vom Schulamt der Stadt Duisburg und der Schulamtsdirektorin Brigitta Kleffken hat das Klavier-Festival Ruhr in den Jahren 2008 bis 2010 mit den genannten Schulen langfristige Kooperationen aufgebaut. Bei den jährlichen Projektpräsentationen kam es dabei zu ersten Begegnungen zwischen den Schüler*innen und Lehrer*innen der verschiedenen Schultypen. So entstand die Idee, die unterschiedlichen Schülergruppen und Schulen in einem gemeinsamen Projekt zusammenzuführen.
Unter dem Titel KlangFarben wurde im Schuljahr 2010/2011 ein erstes integratives Discovery-Projekt veranstaltet. In gemeinsamen Musik- und Tanzworkshops beschäftigten sich Schüler*innen der Grundschule Henriettenstraße, des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums und der Buchholzer Waldschule erfindungsreich mit der Musik von Claude Debussy. In der gemeinsamen musisch-kreativen Tätigkeit konnten die Teilnehmer*innen ohne Worte ein Verständnis füreinander entwickeln und zugleich Berührungsängste und Vorurteile abbauen. Der Erfolg dieses Pilotprojekts, das als Experiment mit offenem Ausgang begann, sowie die großzügige Unterstützung von Klöckner & Co SE haben uns ermutigt, die begonnene Arbeit im Schuljahr 2011/2012 im Rahmen des Discovery-Projekts Interludes – ZwischenSpiele zu vertiefen und zu erweitern. Wie in den vergangenen Jahren erfolgte die Projektplanung dabei in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den beteiligten Schulen und dem Schulamt der Stadt Duisburg.
Das Projekt Interludes – ZwischenSpiele wurde vom Education-Team des Klavier-Festivals Ruhr in Zusammenarbeit mit dem Schulamt der Stadt Duisburg und den beteiligten Schulen und Künstlern konzipiert.
Schüler*innen der Buchholzer Waldschule – Förderschule für Geistige Entwicklung
Schüler*innen der Grundschule Henriettenstraße (Klasse 4b)
Schüler*innen der Grundschule Sandstraße (Klasse 4a)
Schüler*innen des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums (Klasse 5a und Grundkurs Sport, Jahrgangsstufe 12)
Schulamt der Stadt Duisburg
Brigitte Kleffken (Schulamtsdirektorin)
Buchholzer Waldschule
Barbara Wedekind (Schulleiterin)
Heike Freyling, Gabi Stönner (Lehrerinnen)
Grundschule Henriettenstraße
Regina Balthaus-Küper (Schulleiterin)
Barbara Baron, Johanna Tölg (Lehrerinnen)
Grundschule Sandstraße
Ulrike Settner-Reinhard (Schulleiter)
Klaus Hagge (Lehrer)
Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium
Lutz Peller (Schulleiter)
Nelli Briandin (Lehrerin)
Klaus Hagge, Richard McNicol, Peter Stockschläder (Leitung Musikworkshops)
Petra Jebavy, Yasha Wang (Leitung Tanzworkshops)
Stefan Roszak (Leitung Klangkunstworkshop)
Steffen Schleiermacher, Ulrich Löffler (Festival-Pianisten)
Dr. Tobias Bleek (Projektleitung)
Christine Lauter, Ulrike Pulkenat (Projektassistenz)
Eva Weskamp (Evaluation)
Janina Zell (Praktikantin)
Im ersten Modul des Projekts Interludes arbeiteten Viertklässler*innen der Grundschule Sandstraße und Fünftklässler des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums in klassenübergreifenden Gruppen zusammen.
Im zweiten Modul des Projekts Interludes wurden die Verbindungen zwischen dem Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium, der Grundschule Henriettenstraße und der Buchholzer Waldschule weiterentwickelt.
Cages Interesse für die bildenden Künste manifestiert sich auf vielfältige Weise in seinem Schaffen. So erprobte sich der junge Künstler zunächst auch als Maler und Schriftsteller.
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