Sie will mit Musik Räume erschaffen, in denen die Seelen der Zuhörer sich entfalten können. Und sie „will etwas Neues hervorbringen. Ich habe großen Respekt vor den Klassikern. Aber die sind ja schon da! Mit der Sprache der Neuen Klassik will ich im 21. Jahrhundert neu zu den Menschen reden!“ Und dennoch leuchten ihre Augen, wenn es um Beethoven geht. Von ihm könne man am besten lernen, kompromisslos seinen eigenen Weg zu finden und innovativ zu sein.

Im November 2019 veröffentlichte Kayıkçı unabhängig voneinander die Single “Doğum” (türkisch für “Geburt”), der bald darauf ihr Debütalbum “Eskizler” (türkisch für “Skizzen”) folgte, eine Sammlung von neun minimalistischen Soloklavierstücken.

Zu ihren nachfolgenden digitalen Singles gehören: “Tuna” (veröffentlicht 2020), das auf dem vom Klavierbauer David Klavins in Ungarn gebauten Instrument Una Corda aufgenommen wurde; “Kuledibi No. 1”, das in Zusammenarbeit mit einer in Istanbul ansässigen Modemarke entstand und hauptsächlich durch den Showroom der Marke inspiriert wurde, der sich in Istanbuls emblematischem Stadtteil Galata befindet, in dem seit Jahrhunderten Menschen zahlreicher unterschiedlicher Identitäten, Kulturen und Religionen leben, und “Qarib”, das auf der ersten Piano Day-Compilation enthalten war, die 2022 von Nils Frahms Leiter Verlag veröffentlicht wurde.

Eines von Kayıkçıs bisher bedeutendsten interdisziplinären Projekten war eine Zusammenarbeit mit dem New York Theatre Ballet im Jahr 2020. Die Choreografin Melissa Toogood verwendete ihre Musik für ein Stück zeitgenössischen Tanzes, das von Monica Lima aufgeführt und von der New York Times gelobt wurde.