Nicolas Namoradze

Nicolas Namoradze

Der Pianist und Komponist Nicolas Namoradze, dessen Spiel von Kritiker:innen als „funkelnd, […] empfindsam und farbenreich“ (New York Times) und „einfach großartig“ (Wall Street Journal) gepriesen wurde, erregte 2018 weltweit Aufsehen, als er die alle drei Jahre stattfindende Honens International Piano Competition in Calgary, Kanada, gewann – den höchstdotierten Klavierwettbewerb der Welt.

Seine oft ausverkauften Klavierabende rund um den Globus werden von der Kritik durchweg wohlwollend aufgenommen, und seine jüngsten Albumveröffentlichungen erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Choc de Classica, Record of the Month in Limelight, Instrumental Disc of the Month im BBC Music Magazine, Editor’s Choice von Gramophone, Editor’s Choice in Presto Classical und Critics’ Choice in International Piano, sowie einen ersten Platz in den britischen Charts für klassische Instrumentalalben.

Zu den Höhepunkten seiner Arbeit als Komponist gehören Kompositionsaufträge und Aufführungen durch führende Künstler:innen und Ensembles wie Ken-David Masur, Lukas Ligeti, Tessa Lark, das Metropolis Ensemble und die Quartette Momenta, Verona und Barkada, bei Festivals wie dem Chelsea Music Festival, dem Honens Festival, dem Santa Fe Chamber Music Festival, dem Portland Piano International und dem Klavier-Festival Ruhr, um nur einige zu nennen. Nicolas hat zudem eine Reihe von Filmmusiken komponiert und produziert, darunter Walking Painting von Fabienne Verdier und Nuit d’opéra à Aix, das in Zusammenarbeit mit dem Festival d’Aix-en-Provence entstand. Seine Kompositionen werden von dem in Japan ansässigen Verlag Muse Press veröffentlicht.

Neben seiner musikalischen Karriere beschäftigt sich Namoradze aktiv mit verschiedenen musikbezogenen Bereichen der Kognitionswissenschaften. In seiner Doktorarbeit am CUNY Graduate Center entwickelte er mathematische Modelle für Aspekte der Musikwahrnehmung; die Arbeit wurde mit dem Barry Brook Award, einer Auszeichnung für außergewöhnliche Leistungen, prämiert und ist bei Springer als Buch „Ligeti’s Macroharmonies“ in der Reihe Computational Music Science erschienen. Zurzeit absolviert er ein Postgraduiertenstudium in Neuropsychologie am Institut für Psychiatrie, Psychologie und Neurowissenschaften des King’s College in London, wo er sich unter anderem mit den Auswirkungen von mentalen Übungen und Achtsamkeit auf die musikalische Leistung beschäftigt.

Namoradze ist auch Schöpfer von IDAGIO Mindfulness, einer Plattform auf IDAGIO, der weltweit führenden App für das Streaming klassischer Musik. Neben einem Podcast, einer Videoreihe und verschiedenen anderen Ressourcen besteht das Herzstück der Plattform aus mehreren Kursen für mentale Fähigkeiten und Achtsamkeit für Interpret:innen und Zuhörer:innen. Als Teil seiner Arbeit in diesem Bereich hat Namoradze begonnen, eine neue Form von Konzerten zu präsentieren, „achtsame Konzerte“, bei denen musikalische Darbietungen mit geführten Meditationen kombiniert werden, die Achtsamkeitspraxis und Musikgenuss miteinander verbinden.

Namoradze wurde 1992 in Tiflis in Georgien geboren und wuchs in Budapest auf. Nach seinem Studium in Budapest, Wien und Florenz zog er nach New York, um seinen Master an der Juilliard School zu absolvieren und am CUNY Graduate Center zu promovieren, wo er ein Graduate Center Fellowship erhielt. Zu seinen Lehrern und Mentoren zählten Emanuel Ax, Yoheved Kaplinsky, Zoltán Kocsis, Matti Raekallio, András Schiff und Elisso Virsaladze im Fach Klavier sowie John Corigliano im Fach Komposition. Mehrere Jahre lang war Namoradze Mitglied des Lehrkörpers des Queens College, wo er Kammermusik, Komposition und Musikgeschichte unterrichtete.

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