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Berios „Twice upon…“ war bis vor kurzem nahezu unbekannt. Angeregt wurde das Werk zu Beginn der 1990er Jahre von dem englischen Musikvermittler Richard McNicol.
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Die deutsche Erstaufführung von Twice upon… fand am 4. April 2022 in der Philharmonie Essen im Rahmen eines deutsch-französischen Kooperationsprojekts statt. Dahinter stand die Idee, die besondere Anlage des Stücks für den interkulturellen Austausch fruchtbar zu machen.
Gemeinsame Initiatoren des „Twice upon“-Projekts waren das Klavier-Festival Ruhr und die Philharmonie de Paris. Beide Kulturinstitutionen setzen sich seit vielen Jahren konsequent für die nachhaltige Förderung junger Menschen im Bereich der musikalischen Bildung ein. Die Philharmonie de Paris eröffnet Kinder und Jugendlichen in zahlreichen Projekten vielfältige Zugänge zu verschiedensten Musikrichtungen und musikalischen Praktiken. Zu ihren Partnerschulen gehören das Collège Jean Jaurès und das Collège Joliot Curie aus den Pariser Vororten Montreuil und Pantin, die mit rund 65 Schüler:innen am „Twice upon“-Projekt mitwirkten. Das Klavier-Festival Ruhr hat in den letzten vierzehn Jahren in Duisburg-Marxloh ein Modellprojekt zur langfristigen kulturellen Bildung entwickelt, von dem jährlich mehr als 750 Schüler:innen profitieren. 2018 wurde die vielfach ausgezeichnete Arbeit auf den Bochumer Norden ausgeweitet. Am Projekt „Twice upon“ waren zwei Klassen aus Duisburg-Marxloh und eine Klasse aus Bochum-Gerthe mit insgesamt rund 90 Kindern beteiligt. Für die künstlerische Umsetzung des Vorhaben konnten zwei der renommiertesten Klangkörper im Bereich der zeitgenössischen Musik gewonnen werden: das Ensemble intercontemporain aus Paris und das Ensemble Musikfabrik aus Köln.
Bei der deutschen Erstaufführung von Twice upon… setzten sich die sechs musikalischen Teams jeweils zur Hälfte aus französischen und deutschen Schüler:innen zusammen. Die gemeinsame musikalische Aktivität ermöglichte ihnen, jenseits sprachlicher Barrieren zusammenzuarbeiten und sich dabei auch persönlich näherzukommen. Einstudiert wurde das Werk auf der französischen und der deutschen Seite während einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase. In zahlreichen Workshops machten sich die Kinder mit Berios Musik vertraut, erarbeiteten ihre Partie und lernten dabei auch, ihre Stimme und die zum Einsatz kommenden Instrumente auf zum Teil ungewohnte Art und Weise zu benutzen. Unterstützt wurden sie dabei von Musiker:innen der beiden beteiligten Ensembles, ihren Musiklehrer:innen sowie Marc Hajjar, Alexandra Palamaroudas und Hannah Schütz. Die künstlerische Leitung übernahmen die Dirigenten Susanne Blumenthal (Deutschland) und Jens McManama (Frankreich).
Dass die Corona-Pandemie ein solch komplexes Austauschprojekt, dessen Planung mehr als zwei Jahre vor Beginn des Projekts begann, vor enorme Herausforderung stellte, liegt auf der Hand. So musste aufgrund der verschärften pandemischen Situation zu Jahresbeginn 2022 eine erste Aufführung von Twice upon… mit den drei deutschen Klassen und dem Ensemble Musikfabrik in der Folkwang Universität der Künste kurzfristig abgesagt werden. Und auch die Paris-Fahrt der deutschen Schüler:innen Mitte Februar fiel der Omikron-Welle zum Opfer.
Plangemäß stattfinden konnte glücklicherweise die zweite Etappe der Kooperation. Nachdem sich die deutschen und französischen Kinder die vorangegangenen Monate schon in digitaler Form sowie über Postkarten und Briefe kennenlernen konnten, haben sie in den Tagen vor der deutschen Erstaufführung von Twice upon… im April 2022 nicht nur zusammen geprobt, sondern auch an einem Rahmenprogramm teilgenommen. In gemeinsamen Aktivitäten (Spiele, Besichtigungen etc.) wurden die im Medium der Musik initiierten Begegnungen vertieft mit dem Ziel, die Schüler:innen zugleich an die Sprache und Kultur des jeweils anderen Landes heranzuführen.
Berios „Twice upon…“ war bis vor kurzem nahezu unbekannt. Angeregt wurde das Werk zu Beginn der 1990er Jahre von dem englischen Musikvermittler Richard McNicol.
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