„Ohne Beethoven würde die Musik von heute anders klingen – auch der Jazz“, meint Dieter Ilg, führender Kontrabassist des europäischen Jazz und als Partner diverser Pianisten längst Stammgast beim Klavier-Festival Ruhr. Zum 250. Geburtstag jenes Olympiers der deutschen Klassik übersetzt Ilg dessen Musik in seine eigene künstlerische Sprache. „Mein Beethoven“ nennt der stupende Virtuose und Improvisator das Programm und macht sich voller Eigensinn Beethovens Vorlagen zu eigen. Statt um „verjazzte Klassik“ geht es dem Freiburger, der mit Volksliedern und klassischer Musik groß wurde, um „neue Eindrücke, frische Farben, veränderte Gestaltungsideen“, die er aus dem Jazz bezieht. Sein perfekt harmonierendes Trio mit Rainer Böhm und Patrice Héral hat mit gefeierten Bearbeitungen von Verdis „Otello“ und Wagners „Parsifal“ sowie mit dem Projekt „B-A-C-H“ schon mehrfach seinen Sinn für klassische Musik unter Beweis gestellt. An ausgewählten Stücken aus Klaviersonaten und Streichquartetten, Volksliedbearbeitungen und der „Ode“ aus der 9. Sinfonie wollen die drei jetzt „in der Tradition Beethovens dessen musikalischen Ausdruck individuell in die Neuzeit transportieren.“ Auf dass „Mein Beethoven“ unser Beethoven werde!