Schnell hatte er von der Fachpresse ein Etikett angeheftet bekommen: der „isländische Glenn Gould“. Víkingur Ólafsson wird inzwischen weltweit gefeiert für seine expressiven Interpretationen der Werke Johann Sebastian Bachs, die ebenso leidenschaftlich wie nordisch klar anmuten. Ólafsson, der als Sohn einer Klavierlehrerin das Klavierspiel sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen hat, ist ein offenherziger Kommunikator, der gern mit dem Publikum spricht, voller Begeisterung für seine Musik. Dabei ist er gleichermaßen furchtlos und humorvoll, ein junger Intellektueller, der weiß, was er am Klavier erreichen möchte: Er will „Klänge orchestrieren“ und eine „Vielzahl an unterschiedlichen Texturen“ vermitteln. Einen “Klangfarbenmagier”, eine “Offenbarung an den Tasten” nannte ihn die Rezensentin von “MDR Kultur” unlängst anlässlich seines neuen Albums, auf dem er Werke des Barockkomponisten Jean-Philippe Rameau und des Impressionisten Claude Debussy reizvoll miteinander kontrastiert. Und die Musikzeitschrift Gramophone lobte ihn als “atemberaubend und brillant”. Mit diesem spannenden Programm kommt Ólafsson nun auch nach Mülheim!