„Jedes Lied ist wie eine Oper im Kleinen“, sagte Christoph Prégardien einmal, der zu den bedeutendsten lyrischen Tenören der Gegenwart gehört. „Als Interpret bin ich gefordert, in sehr kurzer Zeit eine Atmosphäre zu schaffen, die den Inhalt des Stückes dem Publikum nahebringt.“ Vom Werden und Vergehen, vom Wandel der Zeit handeln die Lieder von Schubert, Schumann und Wolfgang Rihm, die Prégardien und Pianist Lorenzo Soulès für ihren Liederabend ausgewählt haben. Von Schuberts insgesamt neun Vertonungen von Gedichten des Dichters Ernst Schulze gehören „An mein Herz“ und „Im Frühling“ zu den bekanntesten. Wolfgang Rihms Heiner Müller-Lieder „Ende der Handschrift“ beschreiben die Desillusionierung des modernen Menschen. Einen Seelenverwandten fand Robert Schumann in seinem Textdichter Justinus Kerner. Der erzählerische Gestus seiner Kerner-Lieder findet bei Christoph Prégardien den denkbar besten Interpreten, und für seinen stets auf klare Verständlichkeit und Gestaltungskraft ausgelegten Gesang und seine einfühlsame Musikalität hat er mit Lorenzo Soulès einen idealen Partner am Klavier.